Berichte von 08/2022

Im Nationalpark Hardangervidda

Mittwoch, 31.08.2022

Nach unserem Frühstück am Sørfjord einem Nebenarm des Hardanger Fjords, (der Hardangerfjord gilt übrigens mit rund 180km als der drittlängste Fjord der Welt) ging es weiter durch die Region die auch als "Obstgarten Norwegens" bezeichnet wird. In der Gemeinde Ullensvang gibt es insgesamt 450.000 Obstbäume (Äpfel, Birnen,Kirschen,Pflaumen…) 

Frühstück mit Blick :)Obstgarten Norwegens

Ein bisschen erinnerte die Region an den Bodensee. Wir sagen sowieso manchmal: das könnte jetzt auch in Österreich oder in Bayern sein, oder das erinnert uns ein bisschen an Kanada, oder aber die Fjorde, die mich an den Milford Sound in Neuseeland erinnern. Auch die ganzen Schafe die man hier in Norwegen sieht, könnten genauso gut in Neuseeland sein. Da merken wir oft wie vielseitig Norwegen ist, aber auch wie weit wir schon rum gekommen sind und wie dankbar wir dafür sind.

 

Dann haben wir (wieder) einen Wasserfall angeguckt, nämlich den Vøringfoss. 182 Meter stürzt das Wasser in die Tiefe, davon 145 Meter im freien Fall.

Er war (wieder) extrem beeindruckend, vor allem auch die Regenbogen Farben die man in dem passenden Licht sehen konnte in der aufsteigenden Gischt. Cool waren bei diesem Wasserfall auch die verschiedenen Aussichtsplattformen und die Brücke einmal über den Wasserfall drüber. 

 Neuer Freund :)

Dann sind wir weiter gefahren in den Hardangervidda Nationalpark. Das ist Europas größte Hochgebirgsebene in einer Höhe von 1100-1400m und dementsprechend war die Landschaft dann auf einmal auch wieder ganz anders! Einfach beeindruckend.

Die Hardangervidda erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 9000km(hoch2).

Wir sind dann eine mautpflichtige Schotterstraße bis zu einem Wanderparkplatz gefahren und haben dort dann auch geschlafen. Es war schon ziemlich frisch am Abend. Aber wahrscheinlich nicht kalt genug um Polarfüchse zu sehen, die und auch Rentieren und Schneehühner leben nämlich in dem Nationalpark. ABER, wir haben bei unserer kleinen Wanderung (ja, Nico hinkt schon fast gar nicht mehr) immerhin die Moltebeeren probieren können. Die orangerote Vitamin -C reiche Beere wächst nämlich dort oben, ebenso wie Wollgräser und Moorbirken.

MoltebeerenHardangerviddaWollgräser

Am Abend gab es ein leckeres Curry, zum aufwärmen. Das ist z.b auch ein großer Vorteil, wenn man gemeinsam unterwegs ist die einen machen Reis, die anderen das Curry, oder die einen Nudeln, die anderen Soße, oder Reis und Chili. Ja, wir lassen es uns auch immer gut schmecken und so kleine Zimtschnecken für unterwegs haben wir jetzt zum Glück auch immer dabei :)

 

 

 

 

 

Ein Wasserfall, zwei Wasserfälle, viele Wasserfälle

Dienstag, 30.08.2022

Nächster Morgen, Dienstag 30.08.22, der Knöchel zwar immernoch dick, aber schon besser :)

Nachdem ich eh auch ein bisschen Muskelkater in den Oberschenkeln hatte (wahrscheinlich vom Tragen der 8kg schweren Meilo, da manchmal die Wanderung zum Preikestolen für sie schon anstrengend war), war ich gar nicht böse dass wir heute einen ruhigeren Tag geplant hatten. 

Hier noch ein Foto vom Weg zum Preikestolen

Wir sind unterwegs Richtung Norden, grobes Ziel ist irgendwann mal die Stadt Bergen.

Zunächst haben wir uns aber in Røldal eine Stabkirche angeguckt. Heute gibt es noch 28 Stabkirchen in Norwegen. 11 im Süden des Landes. Um das Jahr 1350 gab es ca.800-1000 Stabkirchen. Im 18 und 19 Jahrhundert wurden dann knapp 200 abgerissen, wegen der allgemein herrschenden Armut und das Holz wurde als Brennholz verwendet. Ein Gesetz von 1851 forderte, dass jede Stabkirche mindestens 30 Prozent der Gemeinde beherbergen können muss. Dadurch würden weitere Kirchen abgerissen. Ich kann mir schon gut vorstellen, dass die Kirchen von innen auch prächtig sind, aber die in Røldal war leider geschlossen und  80 NOK Eintritt, also 8€ hätte ich auch ein bisschen viel gefunden.

Stabkirche Røldal

Auf der Strecke liegen ganz viele Tunnels, die eben durch die Berge hin durch führen. Bei einer Baustelle vor einem Tunnel waren wir das erste Auto und der Mann der den Verkehr geregelt hat kam freundlich auf uns zu und unterhielt sich mit uns auf deutsch.

Seine Mutter ist Deutsche und er war in seiner Jugend längere Zeit in Deutschland und spricht deshalb auch die Sprache. Er hörte sogar raus, dass wir aus Bayern sind und meinte sein Deutsch sei ein bisschen "platt".

Es war auf jeden Fall ein sehr nettes kurzes Gespräch und nachdem er erzählt hat, dass er an der Küste lebt und oft angeln geht und derzeit viel fängt, wuchs Nicos Lust auf eine "fiske suppe". Ich bin mir aber sicher, dass er noch in den Genuss kommen wird :)

Dann ging es von einem Wasserfall zum anderen. Der Vorteil, alle sind von einem Parkplatz von der Straße aus immer gut zu erreichen, also auch wenn jemand ein bisschen humpelt ist das gut machbar :)

Und allgemein sind auf der Strecke auch aus dem Auto heraus viele Wasserfälle zu bewundern, deshalb auch die Überschrift.

Der erste war der Langfoss-Wasserfall. Mit seinen 612 Metern im freien Fall ist er der achthöchste Wasserfall und wird zu den zehn schönsten weltweit gezählt.

 

Dann kam der Låtefoss.

Als Doppelkaskade wirbelt er direkt neben der Straße vom Fels herab.165m in freien Fall 

 

Einen kurzen Stopp haben wir noch im Städtchen Odda eingelegt. Hier übernachten auch viele die dann zur "Trolltunga" (Trollzunge) aufbrechen. Diese 20km Wanderung müssen wir auch auf ein anderes mal verschieben, aber es gibt ja zum Glück auch wirklich genügend andere tolle Dinge in Norwegen zu sehen und zu erleben.

Wir sind ohnehin überwältigt von den ganzen Eindrücken und Erlebnissen, von der wunderbaren und abwechslungsreichen Landschaft und der Natur, von unserem Glück mit dem Wetter und einfach dieser tollen Zeit hier. Wir sind ja auch noch nichtmal eine Woche hier und ich glaube so wirklich begreifen werden wir das alles erst hinterher, im Moment genießen wir einfach jeden Moment :)




Wanderung zum Preikestolen

Montag, 29.08.2022

Zunächst ein Danke an Meggy und Chris, die ja vor ein paar Wochen erst in Norwegen waren und uns schon im Vorfeld gute Insider Tipps gegeben haben und uns auch gesagt haben, dass man auf dem Parkplatz beim Preikestolen über Nacht stehen bleiben kann, auch wenn die Schilder was anderes sagen, für die Sonnenaufgangs-Wanderung ist das aber okay. Die Betriebsleiterin von der "Stiftung Preikestolen" hat uns dies dann auch am Sonntag Abend per Telefon bestätigt, da wir doch nochmal auf Nummer sicher gehen wollten und beruhigt schlafen wollten. Wobei so viel war das eh nicht mit Schlaf.

3.30 der Wecker klingelt, 4.00 Uhr starten wir. Es ist zwar kalt, aber wir waren schön warm angezogen und beim Anstieg zum Preikestolen sind wir auch gut ins schwitzen gekommen. 4km haben wir zurück gelegt bis zum Sonnenaufgang um 6.30 Uhr.

Mit Taschenlampen unterwegs

Es war zwar ein bisschen bewölkt, aber trotzdem war es atemberaubend und ein super schöner Anblick und wir haben uns nicht satt sehen können. Auch hat es alle paar Minuten anders ausgesehen. Ein Lichtstrahl hier, eine rosa Wolke da, einfach schön :)

Auf den Bildern kommt das zwar nicht so gut rüber, aber hier trotzdem ein paar Eindrücke:

Erster Blick auf den Preikestolen

Der wunderschöne Lysefjord

Irgendwann haben wir uns dann doch entschieden den Rückweg anzutreten, auch wenn es dort oben einfach magisch ist und wir uns auch immer sicherer gefühlt haben, auch wenn es 604 Meter tief in den Lysefjord hinunter ging, wir haben schon immer einige Meter Abstand gehalten zum "Abgrund". (Auch wenn das auf den Bildern gar nicht so aussieht teilweise:D)

Beim Rückweg kamen uns dann auch echt schon einige Menschen entgegen, da hatten wir schon den Luxus, weil wirklich zu so früher Stunde noch nicht viel los war. Aber alles kann halt auch nicht perfekt laufen. 

Nicos Version: Zwei große schwarze Hunde sind auf Meilo zugekommen und er hat sie heldenhaft von ihr abgewendet und wurde dabei verletzt.

Realität: er ist beim Rückweg irgendwie gestolpert…auf jeden Fall saß er auf einmal auf dem Boden und hielt sich seinen Fußknöchel. Der ist dann auch echt ziemlich angeschwollen. Wie gut nur, dass wir Dr. Lisa dabei haben ;-)

An dem Tag haben wir dann aber ohnehin nicht mehr viel gemacht sondern einen entspannten Nachmittag an einem super schönen Stellplatz (danke Meggy und Chris) verbracht. Sind etwas geschwommen, haben Chili gekocht und Bohnanza gespielt und natürlich den Knöchel gekühlt.

Unser Stellplatz :)


Zimtschnecke & erste Eindrücke

Sonntag, 28.08.2022

Nachdem uns am Sonntagmorgen beim Leuchtturm Lindesnes ganz kleine Mücken echt ein bisschen aufgefressen haben, sind wir zeitnah aufgebrochen und haben unsere Rühreier mit veggi Speck gar nicht so genießen können (mit uns meine ich übrigens in diesem Urlaub auch Lisa, also Nicos Schwester und Patrick, ihren Mann.) Die beiden sind auch mit einem Camper unterwegs, einem etwas neueren Modell als unserem, aber bis jetzt schlägt sich unser Bus tapfer :)

Bei der kleinen Bäckerei dort haben wir schnell noch Zimtknoten vom Vortag für den halben Preis mitgenommen. ;-)

Vom Leuchtturm, dem südlichsten Punkt Norwegens sind es tatsächlich noch 2518km bis zum Nordkap. Da merkt man erstmal wie groß Norwegen eigentlich ist. Bis dorthin wollen wir aber bei dieser Reise gar nicht kommen, das steht auf einem anderen Plan... :)

Im Städtchen Flekkefjord, haben wir dann in der Bakeri Tollboden unsere erste norwegische Zimtschnecke genossen und sind durch die Gassen geschlendert.

 Flekkefjord & Zimtschnecke

Die Küstenstraße R44 war dann auf jeden Fall auch ein richtiges Highlight.

Es ging auf und ab und um Kurven und hinter jeder Ecke sieht es wunderbar aus.

Seen mit kleinen Inseln, Schluchten, einem Wasserfall, ein Fjord. Wie man sich Norwegen eben vorstellt. An dieser Stelle: @Papa, du hattest recht, Norwegen ist schon nochmal ein Unterschied zu Schweden. ;-)

 RV 44Kleine bekannte Häuschen auf der Strecke

Dann ging es zu dem Norwegen Aushängeschild schlecht hin, dem Preikestolen, oder Predigtstuhl.

Dorthin kommt man z.B indem man von Stavanger nach Tau durch einen Tunnel fährt, oder aber über kleinere Straßen und eine Fähre. Wir haben uns für den Tunnel entschieden.

Der "Ryfast Tunnel" ist der weltweit tiefste und längste Unterwasser Straßentunnel.Er ist 14,3 km lang und der tiefste Punkt liegt bei 292m unter dem Meeresspiegel. Der Bau erfolgte von 2012-2019 und das ganze kostete 8,1 Milliarden norwegische Kronen. (Derzeit 1€ sind 9,75 NOK).

Warum ich zu diesem Tunnel so viele Infos hab ?

Ja, weil es beim rein fahren in den Tunnel leider nicht ganz offensichtlich war welches Tempolimit gilt. Und dann war da ein kleiner Automat mit einem roten Licht und wir hatten ziemliche Bedenken, dass wir geblitzt wurden, denn das kann hier echt recht teuer werden (in der 60er Zone 10km/h zu schnell =ca. 430€ Strafe…)

Innerorts ist meist 50, oder 40 bzw. 30. Außerorts normal 80, es sei denn es ist was anderes angeschrieben und ganz selten ist mal 90 oder 100 auf einer Schnellstraße oder Autobahn.

Naja im Internet findet man dann eben alle möglichen Daten zum Tunnel, aber nicht die Geschwindigkeitsbegrenzung…

Das googlen hat übrigens unter Wasser im Tunnel ganz wunderbar funktioniert…in manchen Örtchen in Deutschland könnte man neidisch werden….naja nachdem die Maut Gebühren und z.b auch Tickets für die Fähre hier über das Kennzeichen erfasst werden und man dann eine Rechnung Nach Hause geschickt bekommt gehen wir davon dass das dieses rote Licht war….bitte Daumen drücken :D 

So nachdem das wieder viel zu viel war und ich weiß dass einige immer denken "ohje, schon wieder so viel Text" gibt es die Story zum Predigtstuhl dann erst morgen :)







Hei Norge - Hallo Norwegen

Samstag, 27.08.2022

 

Es war geschafft, Ankunft am Freitag um ca.22.20 Uhr mit der Fähre in Kristiansand, Norwegen.

Wir waren alle ein bisschen kaputt, weil die Fähre doch auch ziemlich geschaukelt hat und 2 Tage für die Anreise ist schon auch nicht wenig. In der gleichen Zeit bin ich damals, 2014 von Frankfurt nach Dubai, von Dubai nach Melbourne und dann nach Auckland in Neuseeland geflogen. Aber Norwegen ist wirklich auch ein tolles Ziel! Und wir freuen uns sehr, dass bis jetzt alles so gut geklappt hat :)

Meilo ist allerdings eine kleine illegale Einwandererin. Wir sind nämlich, als wir von der Fähre runter gefahren sind an die grüne Linie des Zolls, wir hätten aber an die rote gemusst, um Meilo anzumelden (ich hab zwar noch gesagt dass alle mit Hundeboxen im Kofferraum an der roten Linie stehen….) aber egal es hat ja alles geklappt, und alle notwendigen Unterlagen und Impfungen etc hat sie ja auch :)

Auch die Bier und Weinvorräte sind noch alle vorhandenen! (Wobei die für mich eh nicht so ausschlaggebend sind :D)

 

In der ersten Nacht hat es zwar ein bisschen geregnet, aber am morgen hat uns die Sonne begrüßt. Das Frühstück draußen, mit Blick aufs Meer hat für richtig Urlaubsfeeling gesorgt. Es ist eine tolle Landschaft, mir großen Felsen und rosa-lilanem (Heide?) Kraut und grünen Bäumen und Büschen, Moos und Farn. 

Angekommen :)Frühstück mit Ausblick :)

Erster Stopp war dann am Strand in Mandal, hier ist Norwegens längster und laut Reiseführer, vielleicht auch schönster Sandstrand.(knapp 1km lang)

Mandal

Nach einer echt erfrischenden Abkühlung im Meer haben wir vor allem auch die außen Dusche dort genossen. Der Gang in den Supermarkt danach war enttäuschend, die heiß ersehnten Zimt Schnecken (Kanelboller) gab es nicht, aber der Einkauf war gar nicht so teuer, wie befürchtet.

Den Abend haben wir am südlichsten Punkt Norwegens verbracht, beim Lindesnes Leuchtturm aus dem Jahr 1655. Bis 20.00 Uhr kostet es Eintritt das Gelände zu betreten und dann hätte man auch in verschiedenen Gebäude rein gucken können, aber mit der Meilo ist das eh schwierig, also haben wir bis nach 20.00 Uhr gewartet und haben den Sonnenuntergang genossen und das ganz umsonst. Die nette Frau die dann die Sachen vor den Ticket Häuschen zusammen geräumt hat, hat uns dann noch extra darauf hingewiesen, dass es jetzt kostenlos ist und wir doch unbedingt von oben den Sonnenuntergang ansehen sollen….sehr nett einfach :)

Leuchtturm LindesnesNatürlich fotografiert von Nico :)

 



Richtung Norden

Freitag, 26.08.2022

Jetzt hab ich in den Reiseführern für Norwegen wieder so viele interessante Dinge gelesen, dass ich mich dazu entschieden hab meinen Blog auch in dem Urlaub weiterzuführen.

Wer möchte und kann (ja es wird auch technisches Know-how gefordert ;-)) kann gerne wieder mitlesen und gerne auch einen Kommentar da lassen :)

Das Ziel der Reise ist jetzt also bekannt: Norwegen!

 Start war am Donnerstag 25.08.2022 um 10.00 Uhr und es ging erstmal so weit wie möglich nach Norden, denn heute 26.08.2022 um 19.00 Uhr geht unsere Fähre von Hirtshals (Dänemark) nach Kristiansand (Norwegen).

Dazwischen liegen 1108km, Google Maps sagt 10:47 Stunden, aber Google Maps kennt ja nicht unseren Bus. Also lieber mal noch ein paar Stunden mehr einplanen, außerdem kleine Gassi Stopps für Meilo und ein Burger King Stopp (um die leckeren veggi Burger zu essen) muss auch sein.

Am Donnerstag sind wir, dann sogar bis nach Dänemark gekommen und hatten einen schönen Schlafplatz bei einem Wanderparkplatz :)

Beim morgen Spaziergang zum Meer haben wir im schönen Buchen Wald dann einige Frösche entdeckt. Nicos Fotografen Herz hat gleich höher geschlagen :)

Von unserem Schlafplatz waren es "nur" noch knapp 3,5 Stunden bis Hirtshals. Das haben wir also dann ganz entspannt noch zurück gelegt :)

Froschsuchbild :)Camper-Hund